Relegation abschaffen

Fairplay gegen Unsinn

Die Saison 2024/2025 liegt hinter uns. Die womöglich spannendste Änderung war der neue Modus in den internationalen Pokalen, aber ein altes Thema empfinde ich weiterhin als hochgradig unsportlich: Relegation.

Die Bundesliga-Saison 2024/2025 ist zu Ende, der nächste Starttermin ist mit dem 22.08. gesetzt. Die womöglich bemerkenswerteste Änderung war der neue Modus in der Champions League. Mein Kopf hängt aber Ende Mai diesen Jahres fest: Relegationsspiel zwischen Heidenheim (16. der ersten Liga) und Elversberg (3. der zweiten Liga). Dieser Rettungsanker-Modus der Unsportlichkeit für den Erstligisten – womit man die Saisonleistung des einen mit Hin- und Rückspiel unfair abstraft, um einen Vorteil für den Erstligisten zu erschleichen. 34 Spieltage sind aussagekräftig – Punkt. Und ja, ich kenne die typischen Ausreden „Pro-Relegation“. Doch ich sage: weg damit!

Warum Relegation im Fußball eine Ungerechtigkeit ist

Spulen wir etwas zurück: Die Bundesliga-Saison neigt sich dem Ende zu. Während Fans fiebernd ihre Teams anfeuern und auf die letzten Spieltage blicken, gibt es einen Schatten, der über die Euphorie gelegt wird: die Relegation. Dieses vermeintliche „spannende Finale“ ist in Wahrheit ein Paradebeispiel dafür, wie unsportlich und unfair das moderne Fußballgeschäft geworden ist.

Die Perspektive des Absteigers:

Stellen wir uns vor, ein Team kämpft keine ganze Saison lang. Sie investieren nicht alles – körperliche Kraft, mentale Stärke, finanzielle Ressourcen – in den Versuch, die Klasse zu halten. Und dann? Dann entscheidet nicht ihre Leistung über 34 Spieltage, sondern ein einzelnes Duell mit einem Team aus der zweiten Liga, die ihrerseits alles reingeworfen haben.

Die Sicht des Zweitligisten:

Du spielst bahnbrechend, setzt dich in 34 Spielen gegen Teams durch, die vorher niemand als Wette bei Sportwettenanbietern auch nur angeschaut hätte. Du frisst Gras, zerreibst dich zwischen den Strafräumen und weißt, dass die 89. Spielminute immer noch Fußballwunder beherbergt. Du gehst ans Limit – und an 25 bis 30 Spieltagen weit darüber hinaus. Deine Fans reisen mit, feiern dich, tragen dich – der Traum Erstligist ist zum Greifen nah. Aber nein, da gibt es noch diese Extrawurst ... 

Der Blick des neutralen Fans

Nein, ich werfe Heidenheim hier keinesfalls Arbeitsverweigerung vor. Die „Bundesliga“ ist ein Brett, dass man bohren muss – keine Frage. Ich halte es auch nicht mit Elversberg, jedoch habe ich schon sehr viele Relegationen überstehen müssen. Und nie hatte ich so sehr die Sehnsucht nach Fairplay, dass Relegation endlich in den höchsten Spielklassen verschwindet. Ja, verschwindet – weg damit! Denn es ist eine Abstrafung derer, die wollten – gegenüber denen, die nicht konnten.

Das ist demütigend. Es untergräbt die Wertschätzung für harte Arbeit und strategische Planung. Ein Absteiger hat oft schon in der Saison Probleme gehabt, die tiefer liegen als nur eine Frage von Glück oder Pech im entscheidenden Spiel (hey, wer hat hier Schalke gerufen?!). Verletzungen, taktische Fehlentscheidungen, finanzielle Zwänge – all das kann eine Mannschaft schwächen. Die Relegation ignoriert diese offensichtlichen Faktoren und reduziert den Kampf um den Klassenerhalt auf diese Extra-Runde.

Für neutrale Fußballfans ist die Relegation ein Ärgernis. Sie verzerrt das Bild der Bundesliga und bemüht sich um eine künstliche Spannung, die nicht authentisch ist. Es ist kein fairer Vergleich zwischen zwei Teams unterschiedlicher Leistungsniveaus. Die Bundesliga-Teams haben in der Regel gravierende Vorteile. Oder was sagt da noch gleich die Statistik, wer mit hoher Wahrscheinlichkeit diese Relegationsspiele immer gewinnt?

Gerüchte über Spielmanipulationen halten sich hartnäckig. Wer sich im Darknet umschaut, findet diese Optionen. Und wer jetzt meint, dass sowas in Deutschland nicht passiert ... uff. Es sei hier nur angerissen – steige ich nicht drauf ein. Ich hätte adhoc auch keine „onion“, um es zu beweisen. Aber es kotzt mich an ... ganz sicher!!!

Warum die Relegation unsportlich ist:

  • Reduzierung auf ein K.O.-Spiel: Die gesamte Saisonleistung wird durch ein einzelnes Spiel relativiert.
  • Ungleicher Wettbewerb: Bundesliga-Teams haben in der Regel einen klaren Vorteil gegenüber Zweitligisten.
  • Zusätzlicher Druck: Spieler und Trainer sind einer enormen Belastung ausgesetzt.
  • Verzerrung des sportlichen Bildes: Die Relegation schafft eine künstliche Spannung, die nicht authentisch ist.
  • Potenzial für Manipulation: Der hohe finanzielle Einsatz erhöht das Risiko von unfairen Praktiken.

Alternativlos

Die einzig sportlich faire Lösung wäre die direkte Abstiegsregelung, wie wir diese hier bei fussball:xxl bereits umsetzen, bei der die drei schlechtesten Teams direkt absteigen und durch die ersten drei Mannschaften aus der zweiten Liga ersetzt werden. Das würde die Wertschätzung für die gesamte Saisonleistung erhöhen und den sportlichen Druck in allen Ligen erhöhen.

„Du Dummkopf, man braucht die Relegation in den unteren Ligen“ – ist das so? Argumentativ käme nun als Beispiel Regionalliga und 3. Liga? Verständlich, haben wir gem. Ligakonstrukt des DFB bekanntlich mehr Regionalliga-Aufsteiger als Absteiger aus Liga 3. Und was spräche gegen den direkten Vergleich der Regionalliga-Meister? Das Spielniveau ist gleich (sonst würde die Liga anders heißen). Ich nehme mir also alle Regionalliga-Meister, werfe diese in eine gemeinsame Tabelle zwecks Vergleich. Ich entferne - statistisch - drei Spiele mit der höchsten Tordifferenz (die besten Siege; der Begriff „abschießen lassen“ dürfte mein Vorgehen verständlich machen). Aber so wird ein 2:0 wertiger gegenüber einem 1:0, obwohl beides drei Punkte bedeutete. Sortiert wird nach typischem Tabellenmodell – und schon habe ich die mit der besten Saisonleistung auf Platz 1 bis 4 meiner zusammengeführten Tabelle, die die Plätze der Absteiger auf Liga 3 einnehmen.

Wer jetzt sagt, „hey, in der Kreisklasse Drölf in Hintertupfingen bei Musterhausen, Grashalm rechts, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, brauchen wir Relegation - da geht das so nicht!“: Ja, verstehe ich ... aber das ist weit weg von hohem Interesse, hohen TV Geldern, starken Deals, Medieninteresse usw.

Wer eine starke Saison gespielt hat, darf nicht wegen einer künstlich geschaffenen Extrarunde-Wurst abgestraft werden! Ich spreche mich damit klar gegen die Fortführung der Relegation im Fußball aus: unfair, unsportlich, nicht authentisch und bevorzugt für mein Dafürhalten die höhere Spielklasse.

Tschüss, Relegation!

Die Relegation ist ein Relikt einer Zeit, in der Fußball noch weniger kommerziell war. Heute ist sie ein Paradebeispiel dafür, wie das moderne Fußballgeschäft seine Prinzipien verraten hat. Es ist an der Zeit, dass sich die Verantwortlichen im deutschen Fußball ihrer Verantwortung bewusst werden und eine gerechtere und sportlichere Lösung für den Abstieg finden. Denn am Ende geht es doch um mehr als nur um Geld und Prestige – es geht um den Respekt vor dem Sport, seinen Spielern und die erbrachten Leistungen über 34 Spieltage.

Sportliche Grüße

Sascha aka SteelWheel

fussball:xxl

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